40. Internationales Wiener Motorensymposium
White Eco Diesel‐Antriebsstrang mit Vor‐Turbo‐Abgasnachbehandlung und Mild‐Hybrid‐Konzept zur Erreichung niedrigster NOₓ‐Emissionen im urbanen Verkehr
Autoren
Dipl.-Ing. B. Lindemann, Dr.-Ing. M. Schönen, Dr.-Ing. J. Schaub, Dr. L. Robb, Dr.-Ing. M. Fiebig, H. Sankhla MSc, R. Klein MSc, FEV Europe GmbH, Aachen
Jahr
2019
Druckinfo
Fortschritt-Berichte VDI, Reihe 12, Nr. 811
Zusammenfassung
Das Potential mit einer Vor-Turbo-Abgasnachbehandlung und einem Mild-Hybrid-Konzept sowohl einen positiven Effekt auf die Emissionen als auch auf den CO2-Ausstoß zu erzielen wurde simulativ untersucht. Parallel wurde dazu hardwareseitig ein Fahrzeug-Demonstrator aufgebaut. Mittels GT-Power Simulationsrechnungen wurde ein elektrischer Turbolader mit 11 kW E-Maschine ausgelegt. Als Betriebsstrategie konnte eine vorteilhafte Rekuperation über Belt Starter Generator (BSG) anstelle über e-ATL festgelegt werden. Aus Verbrauchsgründen wurde die Niederdruck Abgasrückführung (ND-AGR) analog zum Serienfahrzeug beibehalten, obwohl auch eine AGR-Realisierung über Ein-Kreis-Hochdruck-AGR möglich wäre. Auf dieser Basis wurde eine Auslegung der Abgasanlage, der Systemkomponenten und der Betriebsstrategie mittels der FEV-Software SimEx durchgeführt. Als Randbedingung wurde ein Euro-7-Szenario mit den Grenzwerten 35 mg/km NOx, 50 mg/km HC und 500 mg/km CO bei einem Conformity Factor (CF) von 1 angenommen. Realen Fahrbedingungen wurde durch möglichst viele Fahrsituationen Rechnung getragen. Dazu zählen kurze & lange Fahrdistanzen, Niedrig- & Hochlastbetrieb, Stop-and-Go-Abschnitte und urbane Fahrbedingungen. Als Ziellayout konnte ein 1.0 l DOC mit HD-AGR nach DOC, ein 1.0 l LT-SCR in Kombination mit einem 2.0 l SDPF und anschließendem 5.0 l UB-SCR nach Turbolader identifiziert werden. Dieses System erreicht in allen Zyklen die gesetzten Zielemissionen, mit Ausnahme des BAB-160 Hoch-geschwindigkeits-Zyklus. Der sich einstellende Mehrverbrauch infolge motorischen Heizens beträgt 2-4 %. Berücksichtigt man das zusätzliche Rekuperationspotential des 48-Volt-Systems, so lässt sich dieser Verbrauchsnachteil in einen Vorteil umkehren. In Niedriglastzyklen besteht so ein Gesamtverbrauchspotential von bis zu 7 %, wohingegen in wärmeren Zyklen ein Einsparpotential von bis zu 3 % bei gleichzeitiger Unterschreitung der gesetzten Emissionslimits erreicht wird. Im Vergleich zum Referenzsystem mit ähnlich niedrigem Emissionsniveau zeigt das Pre-Turbine-System ein CO2-Sparpotential von bis zu 19 %. Darüber hinaus ergeben sich mögliche Vorteile hinsichtlich der Versottungsneigung der HD-AGR-Strecke und der passiven DPF-Regenration im Normalbetrieb. Die Pre-Turbine-Positionierung kann somit sowohl ein Niedrig-Emissionskonzept als auch ein Niedrig-CO2-Konzept ermöglichen.
Vorträge der Internationalen Wiener Motorensymposien können beim Österreichischen Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) bestellt werden. Vorträge können nur in Form der kompletten Tagungsunterlagen erworben werden, Einzelvorträge sind nicht erhältlich.
Im Falle einer Bestellung notieren Sie sich für den weiteren Bestellvorgang bitte das Veranstaltungsjahr/Veranstaltungsbezeichnung (z.B. "45. Internationales Wiener Motorensymposium 2024").