Rohstoffverarbeitung, Motorenfertigung und CO₂-Ausstoß auf der Straße: Wie kann die Automobilindustrie bestmöglich zu ökologischer Nachhaltigkeit beitragen? (Posterpräsentation)

Autoren

Prof. M. R. Jolly PhD BMet, Dr. K. Salonitis PhD MBA Dipl. Eng, Cranfield University

Jahr

2017

Druckinfo

Fortschritt-Berichte VDI, Reihe 12, Nr. 802

Zusammenfassung

Die gesetzlichen Vorgaben der Automobilindustrie konzentrieren sich bei den CO₂ Abgasemissionen nur auf den Fahrzeugbetrieb. Den Energiebedarf sowie die entstandenen CO₂ Emissionen der eingesetzten Materialen, die zur Herstellung der Fahrzeuge entstehen finden bei dieser Betrachtungsweise jedoch keine Berücksichtigung. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass OEM´s Materialien mit geringer Dichte nutzen, um so eine Gewichts- und Verbrauchsreduzierung zu erzielen. In der Annahme, dass die Gewichtsreduzierung mit einer gleichzeitigen CO₂ Reduzierung einher geht. Diese Studie stellt die Ergebnisse einer sehr umfangreichen Energie- und CO₂ Bilanz für den Herstellprozess von Diesel- und Benzinzylinderkurbelgehäusen vor. Die Studie basiert auf Eingaben von über 100 führenden Experten aus der Automobilzulieferindustrie inkl. Bergbau, Hüttenbetriebe, Recyclingbetrieben, Eisen- und Aluminiumgießereien, OEM Entwicklern, unabhängigen Fertigungsspezialisten, Entwicklungsberatern, Wärmebehandlungs- und Imprägnierungsbetrieben. Ungeachtet der allgemeinen / gegenwärtigen Wahrnehmung, führt die Verwendung von Materialien mit geringerer Dichte, bezogen auf den gesamten Lebenszyklus (cradle to grave), in der Regel zu einem erhöhten Energiebedarf und CO₂-Ausstoß. Bei dem dieser Studie zugrundegelegten 1.6 Liter Aluminium Zylinderkurbelgehäuse ist eine Kompensation der zur Herstellung eingesetzten Energie und der CO₂ Emissionen erst nach mehr als 200´000 km gegeben. Die Abhandlung bezieht sich ebenfalls auf weitere Umweltauswirkungen der Eisen-/Aluminium- Herstellungsmethoden. Diese Studienergebnisse bieten OEM Entscheidungsträgern sowie den Gesetzgebern neue Erkenntnisse, um gesetzliche Vorschriften zu definieren, die einen reellen Beitrag zum Umweltschutz leisten.