Verfahren und Auslegung von Abgassystemen zur Einhaltung aller Emissionsgrenzwerte im realen Fahrbetrieb: „In Use Conformity“

Autoren

Dr. S. J. Ahlers, Dipl.-Ing. R. Brück, Dipl.-Ing. T. Cartus, Dipl.-Ing. H. Stock, Continental Emitec GmbH, Lohmar; Dr. O. Maiwald, Continental Automotive GmbH, Regensburg

Jahr

2018

Druckinfo

Fortschritt-Berichte VDI, Reihe 12, Nr. 807

Zusammenfassung

Die aktuellen Diskussionen über die Zukunft des Verbrennungsmotors und im Besonderen über die Zukunft des Dieselantriebs führen zwingend zu der Entwicklung von „emissionssicheren“ Gesamtkonzepten. Dabei müssen die Systeme in der Lage sein, den Fahrer-, Verkehr-, Kraftstoff,- und Umgebungseinfluss zu kompensieren. In der Entwicklungsphase ist die große Anzahl der Variablen jedoch nur schwer in einem zeitlichen und kostenmäßig vertretbaren Rahmen abzutesten. Aus diesem Grund wurde ein Verfahren entwickelt, um aus einer Vielzahl von Fahrzeugtests einen Testzyklus zu entwickeln, der die „worst case“ Fahrbedingungen wiederspiegelt. Mit Hilfe von speziell entwickelten Algorithmen ist es möglich, diesen Test an verschiedenen Antriebskonzepten und Motorengrößen anzupassen, ohne erneut Fahrzeugtests zu fahren. Weitere Validierungen zur Allgemeingültigkeit sind selbstverständlich notwendig. Zusätzlich wurde ein Auswertetool zur Unterstützung bei der Analyse der Emissionsmessungen entwickelt, das dem Entwickler bei der Auslegung des Abgasnachbehandlungssystems hilft. Das Tool zeigt aber auch Grenzen auf, ab denen es notwendig wird, über das Motormanagement aktiv einzugreifen. Daraus ergibt sich ein extrem sauberes Gesamtkonzept bei gleichzeitiger Verhinderung von „miss-use“. Final wurden an exemplarischen Beispielen die Möglichkeiten zur Verbesserung der Abgasnachbehandlung dargestellt und ein mögliches ultimatives Abgassystem theoretisch erarbeitet.